Politischer Aschermittwoch im Mondpalast
Die Schicksalszahl 13 ist kein schlechtes Omen gewesen: 250 Gäste haben zum Ende der 2020er Karnevalssession mit der FDP Ruhr die mittlerweile 13. Auflage des traditionellen Politischen Aschermittwochs im Mondpalast von Wanne-Eickel gefeiert. Die Kundgebung ist zugleich der Start in den Kommunalwahlkampf für die Metropole Ruhr gewesen. In den Tagen vor und nach dieser Großveranstaltung haben die örtlichen Parteigliederungen im Revier ihre Kandidatenformationen aufgestellt, Programmaussagen erarbeitet und verabschiedet sowie werbliche Strategien für die Kampagne entwickelt.
Passender hätte da die Hauptrednerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann MdB nicht sein können; sie kandidiert chancenreich als Oberbürgermeisterin in der Landeshauptstadt. Die Düsseldorferin gab dabei sachkundig Nachhilfe in Karnevalsfragen und verdeutlichte, wie schön politisch unkorrekt die Karnevalszeit sein kann, in der nicht alles verboten ist. Sie plädierte dafür, im Zweifel auch gegen den Mainstream die in der Sache richtige Politik zu beschließen und wetterte beispielsweise gegen die stauverursachenden Umweltspuren in ihrer Stadt als unsinnige Symbolpolitik.
Diesen kurzweiligen Abend mit den traditionellen verbalen Seitenhieben gegen die politischen Gegner haben als Gastgeber Mondpalast-Prinzipal Christian Stratmann und der Herner FDP-Landtagsabgeordnete Thomas Nückel eröffnet. Letzterer moderierte mit launigen Worten das Programm.
Marco Buschmann, Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion und Bundestagsmitglied aus Gelsenkirchen, ordnete danach die aktuellen politischen Ereignisse auf der Bundesebene ein und warnte die Anwesenden, sich nicht von den Auftritten grüner Gutmenschen täuschen zu lassen, welch problematische inhaltliche Ziele in Wahrheit von den Grünen verfolgt würden. Buschmann warnte vor jeglicher Form von politischer Gewalt.
Als Parteivorsitzender der FDP Ruhr und weiterer Ruhrgebietsabgeordneter hat Ralf Witzel humorvoll das Spitzenpersonal der politischen Wettbewerber auf die Schippe genommen. Er orakelte, Friedrich Merz werde seine Kandidatur für den CDU-Bundesvorsitz erneut verlieren und SPD-Chef Norbert Walter-Borjans bei der SPD so scheitern wie früher mit seinen Haushaltsentscheidungen vor dem Verfassungsgericht. Von den Grünen forderte Witzel mehr Realpolitik und weniger Ideologie und rief im Ruhrparlament zu neuen politischen Mehrheiten der Vernunft auf.
Nach dem moderierten Bühnenprogramm sind die zahlreichen Anwesenden noch bei Livemusik und Buffet miteinander ins Gespräch gekommen und haben den Abend entspannt ausklingen lassen.
Ausgewählte Fotos von der Veranstaltung befinden sich auch in der dazugehörigen Fotogalerie.